Das Zimmermädchen und der Kinderriegel – Szenen aus dem Leben

Ich hatte beruflich für zwei Tage in Potsdam zu tun und war in einem kleinen, süßen Hotel untergebracht. Für die Reise hatte ich mir etwas Proviant eingepackt, darunter eine Packung Kinderriegel. Die bereits geöffnete Packung habe ich im Hotel auf dem Tisch stehen gehabt.

Als ich nun nach Feierabend wieder in mein Zimmer kam, stellte ich zunächst erfreut fest, dass offenbar ein Zimmermädchen in meiner Abwesenheit zu Werke war. Mein fachmännisches Auge hat dies sofort am frisch gemachten Bett erkannt. Als ich nun mein MacBook vom Schreibtisch holte, um mich vor dem Schlafengehen noch etwas zu beschäftigen, entdeckte ich folgendes:

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Wohl wissend, dass ich keinen Kinderriegel genascht hatte und dass ich auch niemals einen unaufgegessen hinterlassen würde, war mir sofort klar: das Zimmermädchen hat sich einen meiner Riegel gemopst! Sie muss wohl auch ziemlich überstürzt aufgebrochen sein, sie hat nämlich nicht nur die Beweise nicht vernichtet, sondern auch noch eine Flasche Putzzeug auf meinem Nachttisch hinterlassen.

Zum Abschied habe ich ihr auf dem aufgeräumten Schreibtisch einen frischen Riegel hinterlassen; das Corpus Delikti habe ich ihr daneben platziert. Schade, dass ich ihr Gesicht beim Erhalten meiner „Nachricht“ nicht mehr sehen konnte.

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